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Die Herbstspanner der Gattung EpirritaDie Arten der Gattung Epirrita bereiten schon seit jeher Schwierigkeiten bei der Bestimmung. Noch gegen Ende des 19. Jahrhunderts waren nur die Arten autumnata und dilutata mit jeweils mehreren Formen bekannt, bevor dann um die Jahrhundertwende die ebenfalls sehr variable christyi als eigene Art von dilutata abgetrennt wurde. Zur Unterscheidung der drei Arten nach äußeren Merkmalen gibt es etliche Veröffentlichungen. Anhand von Sammlungsmaterial aus Baden-Württemberg konnte das laut EBERT (2001), Die Schmetterlinge Baden-Württembergs, Band 8 S. 441 jedoch nicht nachvollzogen werden. Letzten Endes ist wohl eine Unterscheidung der Arten lediglich anhand der Dornen auf dem 8. Hinterleibssegment beim Männchen eingermaßen verlässlich möglich. Die nachfolgende Abbildung auf der Grundlage einer Zeichnung von Ladislaus REZBANYAI- RESER verdeutlicht das: (verändert nach: Bericht über die 4. Europäischen Nachtfalternächte http://euromothnights.uw.hu/) Innerhalb des Zollernalbkreises sind auf den Verbreitungskarten im EBERT (2001) keinerlei Vorkommen verzeichnet - bei keiner der drei Arten. Überhaupt schien im Jahr des Erscheinens die ganze Schwäbische Alb "Epirrita-leer" zu sein. Das mag an der unterschiedlichen Beobachterdichte innerhalb des Landes liegen, doch auch im Text wird die Alb nahezu ausgespart. Lediglich an einer Stelle (S.446) steht: "Als Zwischenbilanz kann jedoch festgehalten werden, dass das Vorkommen von dilutata in den Kalk-Buchenwäldern der Schwäbischen Alb (...) von dem der nächstverwandten Arten christyi bzw. autumnata quantitativ überlagert wird." An anderer Stelle (S.451) steht über Epirrita autumnata: "Dagegen kennen wir wir von der Schwäbischen Alb bislang nur ein einziges (genitaüberprüftes) Exemplar (Klippeneck, ca. 900m, 11.10.1964, H.HERRMANN)." In den 2015 auf http://www.schmetterlinge-bw.de veröffentlichten Verbreitungskarten ist das Bild jedoch nicht wesentlich anders. Im Herbst 2014 wollten wir es genauer wissen und haben daher eine ganze Reihe von Faltern vom Leuchtturm abgesammelt. Hans-Peter Deuring aus Blumberg hat uns diese Falter dankenswerterweise genitaluntersucht und auch Präparatefotos angefertigt. Von daher wissen wir nun wenigstens sicher, dass alle drei Arten bei uns vorkommen. Bei unseren Lichtfängen werden die Falter üblicherweise als Epirrita spec. registriert, weil eine genauere Bestimmung anhand äußerer Merkmale nicht möglich ist - obwohl dies anhand der vorgestellten Falter durchaus möglich erscheint. Um die Variabilität der Arten zu demonstrieren, sollen hier ein paar wenige genitalbestimmte Falter vorgestellt werden.
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