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NABU-Exkursion an den Bodensee - 10. Februar 2013

© Foto: Elli Fuchs

Alpen-Panorama, strahlender Sonnenschein - die Exkursionsbedingungen waren einfach ausgezeichnet. Und wenn der leichte eisige und damit Wärme-raubende Wind nicht gewesen wäre, hätte man diesen Beobachtungs-Sonntag als "optimal" in die Bücher eintragen können. Doch am besten ganz von vorn, Hans-Martin Weisshap hat uns einen Bericht geschickt:

Eisige Temperaturen und blauer Himmel, so zeigte sich das Wetter am frühen Sonntagmorgen. Bei minus 14°C (!) starteten wir mit insgesamt sieben Personen am Schafstall in Haigerloch-Stetten. Der Anblick der weißen Bäume im strahlenden Sonnenlicht stimmte uns sehr positiv auf den Tag ein, es versprach ein schöner Tag zu werden - und so sollte es auch kommen. Doch zuerst versteckte sich die Sonne am Yachthafen in Moos, dafür war es zehn Grad wärmer geworden. Hier gesellten sich noch weitere drei Teilnehmer dazu.

Auf dem Steg in Moos© Foto: H.-M.Weisshap
Auf dem Steg in Moos (Foto: Hans-Martin Weisshap)

Moorente © Foto: H.Fuchs
Moorente ♂ (Foto: Herbert Fuchs)

Trauerschwäne © Foto: H.-M.Weisshap
Trauerschwäne (Foto: Hans-Martin Weisshap)

Gleich neben dem Steg erwartete uns eine Gruppe von sieben Trauerschwänen, vermutlich ein Paar mit ihrem Nachwuchs. Besonders schön anzusehen waren die zahlreichen Löffelenten, deren Männchen mit ihrem farbenfrohen Prachtkleid aufwarteten. Nicht weniger eindrucksvoll zeigte sich eine einzelne Moorente in satten Braunfarben mit hellblauer Iris. Zu den vielen Blässhühnern hatte sich eine einzelne Rostgans gesellt, ein hübscher Farbtupfer neben den schwarzen "Wassertretern".

Reiherente © Foto: H.Fuchs
Reiherente ♂ (Foto: Herbert Fuchs)

Schnatterente ♂♀ © Foto: H.Hermann
Schnatterente ♂♀ (Foto: Hans Hermann)

Löffelenten © Foto: H.Fuchs
Löffelente ♂♀ (Foto: Herbert Fuchs)


Stoisch verharrt der Graureiher im kalten Wind. Durch den sehr hohen Wasserstand war das Kiesufer überflutet und das Wasser reichte direkt in den Schilfgürtel - heute also kein Platz für Limikolen. Mittlerweile klarte es immer mehr auf, der Himmel wurde wolkenlos und die Sonne wärmte uns etwas, aber der Wind blieb. Warm eingepackt und mit guter Optik ausgerüstet wurden die

einzelnen Vogelarten genau betrachtet. Neben den schon genannten waren vor allem Reiher- und Schnatterenten sowie eine wachsende Zahl von Rostgänsen zu sehen. Am gegenüber liegenden Ufer schwamm neben Höckerschwänen auch ein Gruppe von mehr als zehn Sing­schwänen, die immer wieder zu hören waren. Grau- und Silberreiher standen dort am Schilfrand, Kormorane trockneten ihre Flügel und Gänsesäger machten Jagd. Zur Freude aller flog ein Schwarm Großer Brachvögel vorüber - sehr gut waren ihre langen gebogenen Schnäbel zu erkennen.

Rostgänse © Foto: H.Hermann
Rostgänse (Foto: Hans Hermann)
 

Beobachter © Foto: E.Fuchs
Beobachter-Gruppe (Foto: Elli Fuchs)

Zur Mittagszeit unterbrachen wir unsere Beobachtungen, um uns im nahe gelegenen "Grünen Baum" aufzuwärmen und die reichliche Speisekarte zu testen. Der Test verlief eindeutig positiv und so konnte die Exkursion gut gelaunt fortgesetzt werden.
Nach einem neuerlichen Blick vom Steg im Yachthafen, der uns allerdings keine neuen Arten zeigten, fuhren wir zum Strandbad nach Hegne. Dort zeigte sich eine Gruppe von elf Schellenten und ein paar Mittelmeermöwen. Der Ruf "Fischadler!" ließ uns angestrengt den Horizont absuchen, auf den der Rufer zeigte. Leider erwies sich der vermeintliche Greifvogel als jugendliche Großmöwe, deren Gefieder noch viele dunkle Flecken auswies. Mitte Februar wäre für den Heimzug dann wohl doch etwas zu früh gewesen.

Brachvögel © Foto: H.Fuchs
überfliegende Brachvögel (Foto: Herbert Fuchs)

Zwergsäger ♀ © Foto: H.Hermann
Zwergsäger ♀ (Foto: Hans Hermann)

Graureiher © Foto: H.Hermann
Graureiher (Foto: Hans Hermann)
 

Das letzte Ziel der heutigen Exkursion sollte Triboltingen sein, von wo aus sich das Ermatinger Becken gut einsehen lässt. An neuen Arten kam hier noch eine weibliche Kornweihe hinzu, die über dem Wollmatinger Ried auf Jagdflug war. Vom Ufer des Riedes schallten auch hier die Rufe der Singschwäne herüber - mancher der Teilnehmer vermeinte aber Fasnetsrufe zu vernehmen. Zur Abrundung des Tages flog noch eine Bekassine, der diesjährige "Vogel des Jahres" über uns hinweg. Gut 30 verschieden Arten haben wir an diesem Tag beobachten können. Was will man mehr? Sehr zufrieden wurde die Exkursion gegen 16:30 Uhr beendet und der Heimweg angetreten. Eine Teilnehmerin meinte später: "Was für ein toller Tag am Bodensee! Alles viel spannender als jede Fasnetsveranstaltung."

Beobachtungsorte: Hafen Moos (M), Strandbad Hegne (H), Strandbad Triboltingen (T) und auf der Fahrt dazwischen (F).



Die aufgelisteten Vogelarten wurden an unterschiedlichen Orten beobachtet. Mit einem Klick auf den jeweiligen Beobachtungsort gelangen Sie zu den seither im "naturgucker.de" eingetragenen Beobachtungen. Wenn Sie dann dort auf "Basisinfo" klicken, kommen Sie zur Übersichtskarte.


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