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Am 24. Juni 2013 können Ludger Frye und Imme Wichelmann den Geier eine halbe Stunde lang beobachten:
Spannend war zum einen die Frage, woher der Geier stammte, zum anderen, ob er sich wohl noch länger dort aufhalten würde und wenn ja, wie er sich ausreichend versorgen könnte. Am 25. Juni 2013 können Ludger Frye und viele andere Beobachter den Vogel über 2 Stunden lang beobachten. Frye schreibt in ornitho.de: "Flügelmarkierter Gänsegeier gelb LN2 vormittags längere Zeit in Kiefer ruhend / sitzend, ab 12:15 Uhr auf der ehem. Deponiehalde frei sitzend und dann Richtung Deponiegebäude segelnd." Quelle: ornitho.de Und auch zur Frage der Herkunft schreibt Frye etwas: "1. Rückmeldung aus Spanien zu meiner Anfrage: Beringung ist nicht in Region Aragon erfolgt, sondern vermutlich in Region Barcelona. Bestätigung steht von dort aber noch aus." Den ganzen Tag über kommen nun Beobachter und wollen (verständlicherweise) den Vogel sehen, so dass die Leitung der Deponie schließlich auf das Betretungsverbot hinweisen muss. Für den Vogel würde das bestimmt kein Nachteil sein ... Henning Kunze, Melanie Termer und Manfred Bögershausen beobachten den Vogel bis 20:45 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt hat er sich in ein paar Kiefern am Deponieeingang zum Schlafen zurückgezogen. Quelle: ornitho.de Am 26. Juni 2013 schreibt Ludger Frye in ornitho.de: "Wichtiger Hinweis für Beobachter: Betretungsverbot für Ornithologen beachten - "Hausverbot" erlassen! ABER: Gute Beobachtungsbedingungen vom Zaun von Westseite der Deponie aus gegeben; phasenweise ist Geier aber auch mal nicht zu sehen." Quelle: ornitho.de An diesem Nachmittag legt er auch mit Genehmigung des Landkreises Vechta und des Deponiebetreibers eine überfahrene Nutria aus und bricht diese auf - als Aas versuchsweise ausgelegt. Am nächsten Morgen ist der Kadaver verschwunden, so dass spekuliert werden darf, ob der Vogel in "Zusammenarbeit" mit Heringsmöwen, Saatkrähen und anderen Rabenvögeln bis zum Einbruch der Dunkelheit ganze Arbeit geleistet haben. Denn Füchse und Wildschweine gibt es auf der Deponie angeblich keine! Und die Herkunft? Nichts Neues zu erfahren. Aus Aragonien war die Auskunft gekommen: "... wahrscheinlich in Oris (Barcelona, Nord-Spanien) markiert". Ludger Frye wird also dran bleiben. Auch am 27. Juni 2013 wird der Vogel bis wenigstens 18:30 Uhr von mehreren Beobachtern gesehen. Ludger Frye schreibt: "GG ruht teils schlafend in Kiefer, putzt sich mal etwas oder hält ruhig Ausschau – ob er geschwächt ist, ist nicht zu beurteilen. Herr Schrama beobachtet nachmittags nur einen kurzen Ausflug zum Deponiehügel. Diverse Versuche, an Aas oder Fallwild zu kommen, gestalten sich weiter ziemlich schwierig, da strenge Auflagen vom Kreisveterinäramt einzuhalten sind: Nur Fallwild aus benachbarten Revieren oder aber Bisam sind erlaubt. Gegen 17 Uhr bringt auf Anfrage von Ludger Frye in einer spontanen Hilfeleistung der Bisamfänger Lukas Hoffmann tiefgefrorene und zerstückelt eingeschweißte Bisame vorbei, die er aus ganz Ostfriesland abholt! Diese noch tiefgefrorenen Bisam-Blöcke werden gegen 18 Uhr erneut nahe vom GG ausgelegt, die über Nacht auftauen dürften." 28. Juni 2013: LN2 ist noch da, sitzt allerdings am Morgen immer noch an seinem Übernachtungsplatz. Die Bisam-Stücke wurden von Krähen und anderen Vögeln "angenommen". Ludger Frye konnte jetzt auch einen Reh-Fallwildkadaver besorgen und hofft nun, dass der Geier frisst. Wenn nicht, dann wird man veruschen müssen ihn einzufangen und in eine Pflegestation zu bringen. Vielleicht ist er schon zu sehr geschwächt. Übrigens: Sehr spannend ist der Fall des ebenfalls markierten Gänsegeiers M78 auf der Deponie bei Aßlar: Dieser wurde ebenfalls am 10. Juni in Orís markiert und sitzt dort wohl ebenfalls seit Samstag. Am Spätnachmittag kann Ludger Frye positive Nachrichten schicken. Er schreibt: "Endlich richtig gute Nachrichten vom Vechtaer Gänsegeier!!! Mittags war der GG auf die ausgelegten, aufgetauten Bisam-Stücke geflogen und intensiv beim Fressen! Endlich hat er eindeutig Nahrung gefressen, bis er satt war. Anschließend konnten wir gemeinsam den Geier auf der Halde sitzend sehen, viel reger und aktiver sich verhaltend als an den Vortagen. Später saß er südlich der Halde in einer Kiefer, auch dort nicht mehr schlafend, sondern ständig bei der Gefiederpflege oder munter umherschauend: Ihm geht es sichtbar besser! Unsere Rettungsaktion hat somit tatsächlich richtig Erfolg und er wird nicht mehr in Vechta verhungern." Am 29. Juni 2013 berichtet die Oldenburger Volkszeitung ausführlich über den "Fall". Zu lesen ist der Bericht hier. Im weiteren Verlauf des Tages wird der Geier von vielen Personen von außerhalb des Zaunes beobachtet, so dass eine detaillierte Dokumentation aller Berichte in Textform hier nicht mehr möglich ist. Wir zeigen jedoch einen Screenshot der ornitho.de-Übersicht - klicken Sie bitte hier.
Nach 20 Uhr war dann Markus Leinberger noch vor Ort und konnte tolle Beobachtungen und Fotos machen. Auch seine dazu gehörende Fotoserie ist beindruckend.
Er schreibt dazu: "Ich konnte den Gänsegeier bei der Nahrungsaufnahme von ca. 20:15 bis 21:15 an dem ausgelegten Kadavern beobachten und bei guten Lichtverhältnissen gute Aufnahmen bei der Nahrungsaufnahme sowie dem Abflug zum "Quartier" machen. Zu Beginn der Beobachtung hat er sich über die um den ausgelegten Rehkadaver verstreuten Stücke der Bisamkadaver hergemacht. Dabei verhielt er sich sehr scheu und schaute sich weit mehr hektisch und nervös um, als Nahrung aufzunehmen. Nach einiger Zeit hat sich eine Möwe (Heringsmöwe?) dazugesellt, die sich langsam angeschlichen hat und wohl auch auf den Kadaver aus war, und es hatte den Anschein, dass sie nicht so richtig wusste, ob sie ihn vertreiben kann. Geier und Möwe haben sich dann anscheinend organisiert, so dass sie dann in einigem Abstand in Ruhe zusammen gefressen und der Geier war sichtlich "relaxter" und hat sich mehr auf die Nahrungsaufnahme konzentriert. Er hat dann langsam das ausgelegte Reh inspiziert, es aber nicht angerührt. Anschließend hat sich die Möwe über das aufgebrochene Reh hergemacht und ist fast ganz hineingeklettert (leider kein Foto bekommen). Der Gänsegeier ist dann auf die Anhöhe der Deponie gelaufen und von dort zurück zu seinem bevorzugten Platz auf der Kiefer an der Anlieferungsstelle der Deponie geflogen. Er machte einen fitten Eindruck." Am 01. Juli 2013 schreibt Ludger Frye in ornitho.de: Am 02. Juli 2013 wird er weiterhin über der Deponie segelnd beobachtet und Ludger Frye teilt gegen 12:30 per E-Mail mit, der Geier sei um kurz nach 12 Uhr letztmals gesehen worden, wie er sich hin der Thermik hochgeschraubt hat und dann in Richtung SW/SSW abgezogen ist. Im Laufe des Tages wird sich dann zeigen, ob er endgültig weg ist oder ob es sich nur um einen weiteren Ausflug gehandelt hat.
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